Trauer

Fast jeder Mensch erlebt in seinem Leben Situationen, in denen es zu Verlusten kommt. Sei es ein Trauerfall in der Familie, eine Trennung oder der Abschied von einem Lebensabschnitt. In all diesen Situationen ist eine mehr oder weniger intensive Trauerarbeit zu bewältigen. Trauer ist dabei ein normaler Prozess, der es uns ermöglicht, uns aus Bindungen zu lösen. Dazu ist es wichtig, dass der Trauernde eine neue Beziehung zu dem, was er verloren hat, zu sich selbst und zu seiner Umwelt herstellt.

 

Aus psychologischer Sicht bezeichnet Trauer einen emotionalen Zustand, der gekennzeichnet ist durch ein Gefühl der Niedergeschlagenheit, eines Mangels an Lebensfreude (kurzzeitig oder länger andauernd) oder eines seelischen Rückzugs sowie einer Kränkung. Der Zustand der Trauer hat beim Menschen neben dem emotionalen Aspekt auch einen Verhaltensaspekt, bei dem es um die Bewältigung und Verarbeitung des seelischen Schmerzes geht. Dies bezeichnet man als Trauerprozeß.

 

Ein Streitpunkt in der Fachwelt ist, wie lange solche ein Trauerprozess dauern darf. In unserer Kultur sprach man früher vom Trauerjahr. Nach ICD-10, dem Manual, in dem psychische Störungen klassifiziert werden, spricht man bei einer Dauer von länger als 6 Monaten schon von einer komplizierten Trauer. In dem entsprechenden amerikanischen Manual (DSM 5) ist die Zeitspanne noch kürzer.

 

Trauer ist sehr individuell – wie bei allen psychischen Belastungen. Entscheidend ist das persönliche Erleben und die Einschränkungen, die der Betroffene dadurch im Alltag erlebt. Und generell – wie bei allen psychischen Belastungen – gilt: je früher ich aktiv die Belastung bearbeite, desto schneller und desto leichter verläuft der Prozess. Hier hat sich der Einsatz von EMDR bewährt. In der Traumatherapie entstanden hilft EMDR, die durch den Verlust entstandene traumatische Erinnerungen, Bilder und Situationen loszulassen und zu einer zukunftsbejahenden Haltung zurückzufinden.